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Diktieren statt schreiben für Sachbuchautoren
Nicht jeder ist 10-Finger-Schreiber (ich auch nicht). Je nach Beherrschen der Tastatur kann das ein limitierender Faktor sein: es macht langsam und es kann demotivieren. Bei mir geht das manchmal soweit, dass ich in den Händen verkrampfe, weil das Schreiben im 5,5-Fingersystem mit der Zeit schon muskulär ermüdet. Ganz angesehen davon, dass die Fehlerquote hoch ist und man wesentlich mehr Aufmerksamkeit auf das Schreiben erwenden muss. Ständiges Hin- und Herblicken zwischen Text und Tastatur ermüdet auch schnell in Punkto Konzentrationsfähigkeit.
Aber nicht nur Tempo und Entlastung sind Gründe für das Diktieren von Buchtexten. Auch die vollkommen andere Art des Textes aus dem gesprochenen Wort macht Sinn und bringt Abwechslung. Für bestimmte Textarten ist Diktieren von besonderem Vorteil. So erzählen wir Geschichten anders, als wir Sie schreiben – dynamischer, weniger strukturiert, spontaner. Das liest sich – nach einer dezenten Überarbeitung – dann auch lebendiger. Eine Alternative zum Tastaturschreiben ist das Diktieren. Dazu gibt es drei interessante Möglichkeiten:
Diktieren statt schreiben mit Diktiergerät
Sie diktieren klassisch in ein Diktiergerät und lassen das Ganze dann abschreiben. Diese Art des Diktierens mit Satzzeichen und Absatzbenennung muss gekonnt sein, sonst kommt die Schreibkraft nicht klar. Der Einsatz einer Schreibkraft kostet in der Regel Geld, lässt die finanzielle Buchbilanz also ungünstiger aussehen. Es ist zudem die etwas antiquierte Form, die Methode des Diktierens zu verwenden. Vorteil ist, dass man die Methode sehr mobil einsetzen kann.
Das geht auch modern
Sie können heute auch in Ihr Handy diktieren. Hier gibt es kostenlose Apps, die das gesprochene Wort in Text umwandeln. Oder Sie diktieren in die vorhandenen Notizen – dort ist das Umwandeln schon vorgesehen. Das System übernimmt das Gesprochene also in Textform. Oder Sie diktieren es in eine Mail, die Sie sich dann selbst schicken.
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Diktieren statt schreiben mit Diktierprogramm
Sie diktieren den Text direkt ins Textverarbeitungsprogramm. Programme wie „Dragon“ liefern gute Ergebnisse. Sie müssen nachkorrigieren, da das Sprachprogramm manches „kryptisch“ umwandelt. Unter Windows 10 und im Mac sind Diktierfunktionen bereits eingebaut. Sie funktionieren immer besser und genügen den Anforderungen recht gut. Damit gewinnen Sie deutlich an Tempo und das Diktieren ist für viele „technisch schreibgehemmte“ Autor*innen entspannter als anstrengendes Tastaturschreiben. (Ich merke gerade beim Schreiben dieses Textes wie nervig es ist ständig nachkorrigieren zu müssen)
Interview mit Diktiergerät oder Handy
Sie treffen sich mit einem Menschen Ihres Vertrauens oder einem Profi, der sich im Thema gut auskennt. Ein oder zwei Tage vergraben Sie sich in einem Hotel, einer Berghütte oder sonst wo. Der Interviewer befragt Sie zu Ihrem Buch und zum Thema nach einer vorher festgelegten Struktur. Diese ermitteln Sie am besten über eine Mindmap und übertragen sie dann in eine chronologische Liste, die dem Inhaltsverzeichnis entspricht. Das Interview nehmen Sie auf und können es dann abschreiben.
Ghostwriter und Aufzeichnung
Übrigens arbeiten manche Ghostwriter nach diesem Prinzip. Sie verbarrikadieren sich mit Ihnen und fragen Sie zu Ihrem Buchthema strukturiert aus. Mit dem gewonnenen Material starten sie dann ihr Schreibwerk für das Buch des Auftraggebers.
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